Am Mittwoch (26. Februar 2020) fand in Stuttgart die Preisverleihung für den „Kunstpreis zum Aschermittwoch“ statt. Der Preis wurde von der Freien Kunstschule Stuttgart – Akademie für Kunst und Design ausgelobt. Der mit 500 Euro dotierte erste Platz ging in diesem Jahr an Marieluise Bantel. Die Mitglieder der Wettbewerbsjury waren allesamt renommierte Kunstkenner mit hohem Sachverstand: der Kunstbeauftragte der Evangelischen Landeskirche Württemberg, Kirchenrat Reinhard Lambert Auer, Dr. Dr. Michael Eckert von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen, Rektor Martin R. Handschuh von der Freien Kunstschule Stuttgart, Rolf Kilian, Bildender Künstler und Dozent an der Kunstschule sowie der Kunstbeauftragte der Diözese Würzburg a. D., Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen. Bei der Preisverleihung im Vorlesungssaal der Freien Kunstschule waren etwa 40 Personen anwesend und lauschten den anschließenden Vorträgen.
Von den drei Siegern belegte die Metzingerin Marieluise Bantel mit ihren beiden eingereichten Bildern, sozusagen als eine Art Diptychon, den ersten Platz. Für sie ist diese Prämierung beim Kunstpreis zum Aschermittwoch in Stuttgart eine besondere Freude. Ihr Werke zeigen verblühte Pflanzen. Das Bild „Veränderung“ zeigt zwei Hibiskusblütenblätter, das andere Bild „Vergehen“ stellt eine Schwertlilie dar. Sie zeigt das vergehende Alte, das oft verächtlich wahrgenommen wird. Dabei ist gerade im Prozess der Veränderung von Jung zu Alt eine besondere Schönheit zu erkennen.
Die Veranstaltung hat Rektor Martin R. Handschuh mit einer bedachten und inhaltsreichen Begrüßungsrede eröffnet. Er ging dabei auf die Bedeutung des Aschermittwochs ein und nahm Bezug auf die Verbindung von Religion und Kunst, auch im historischen Kontext. Im Anschluss an die Begrüßung durch Rektor Martin R. Handschuh folgte der sehr interessante Festvortrag von Dr. Michael Kessler, M.A., dem Vorsitzenden des Kunstvereins der Diözese Rottenburg – Stuttgart a. D., der nicht zuletzt wegen seiner Tätigkeit als Kurator von über 200 Ausstellungen über eine sehr hohe Reputation verfügt. Kesslers Vortrag befasste sich tiefgehend mit den Philosophen Heidegger und Sloterdijk, bevor er zuletzt auf Hölderlin Bezug nahm, um das Thema auch intellektuell zu umrahmen und zu spezifizieren.
In der anschließenden Würdigung der Preisträger lobte Dr. Kessler die Erstplatzierte Marieluise Bantel vor dem Publikum unter anderem mit den Worten: „Ihre malerische Qualität ist höchstrangig.“ Dieser Anerkennung folgte die Übergabe der Urkunde, des Blumenstraußes.